Der Mitbegründer des Duschbusses für Obdachlose in Hamburg, Dominik Bloh, hat seine eigenen Erfahrungen mit Obdachlosigkeit in Hilfe für andere verwandelt.
GoBanyo, der Duschbus für Obdachlose, ist ein Projekt, das der Buchautor Dominik mitbegründete. Der Bus mit dem Slogan „Waschen ist Würde“ steht den Nutzern an vier Standorten in Hamburg eine Woche lang zur Verfügung, wobei ein Tag speziell für obdachlose Frauen reserviert ist.
Mit drei Toiletten bietet er den Nutzern die Möglichkeit, in Ruhe warm zu duschen und kostenlos saubere Wäsche zu bekommen – bis dato für viele Wohnungslose etwas Unvorstellbares. Dominik kann das aufgrund seiner eigenen Erfahrungen besser als jeder andere nachvollziehen.
Lerne Dominik kennen:
Leben auf der Straße
„Das war im Februar, in einer Nacht, die ich nie vergessen werde. Ich hatte noch eine Stunde Zeit. Hab‘ zwei Koffer gepackt, bin rausgegangen. Es hat geschneit. Es lag noch ‘ne hohe Schneedecke auf dem Boden.“
So beschreibt Dominik, wie er von zu Hause ausziehen musste. Er würde 10 Jahre ohne ein festes Dach über dem Kopf auskommen müssen. Mit 16 Jahren wurde Dominik allein gelassen, unsichtbar für seine Familie, Freunde und Behörden.
Trotz alledem machte er seinen Schulabschluss aus zwei Gründen: Die Schule bot ihm Sicherheit und einen Ort der Zugehörigkeit; er war nicht einfach ein obdachloser Junge, sondern ein Schüler.
Nach dem Schulabschluss lebte Dominik auf der Straße. Tag für Tag im „Überlebensmodus“, ohne viel Zeit oder Ressourcen, um einen Ausweg aus seiner Situation zu finden.
Perspektivwechsel
Sein Leben veränderte sich, als er Menschen begegnete, die auf der Flucht aus Kriegs- und Krisengebieten nach Hamburg kamen. In diesem Moment wurde ihm klar:
„Ich kann die Sprache. Ich weiß, wo es Essen gibt. Ich weiß, wo man Klamotten kriegt. Ich kann helfen.“
Er schloss sich einem Verein an, der Flüchtlingen Hilfe anbietet, und fand schließlich Hilfe durch Hilfe für andere.
Doch das war für Bloh erst der Anfang. Heute teilt er seine inspirierende Geschichte und verändert mit GoBanyo das Leben der Obdachlosen, während er sich für ihre Rechte einsetzt.